Networking: 5 Tipps für einen gewinnenden Umgang mit Menschen im digitalen Zeitalter

Dramatische Veränderungen in den Kommunikationsgewohnheiten

Unsere Kommunikationsgewohnheiten haben sich in den letzten 30 Jahren dramatisch verändert:

Früher wurden kurze Fragen an einen Kunden oder Lieferanten mit einem Telefonat geklärt, heute erfolgt das per (Facebook/Skype-)Chat oder WhatsApp. Das Fax, das die Informationsgeschwindigkeit erhöhte, wurde weitestgehend durch Emails abgelöst. Aber sind deren Tage vielleicht auch schon gezählt, weil Audio- oder Videobotschaften Anlauf nehmen, ihr ihren Platz streitig zu machen.

Aber eines ist dabei – fast auf der Strecke – geblieben: Der Mensch. Das Wesen mit seinen Bedürfnissen, Wertvorstellungen und individuellen Eigenheiten.

Als Kunde möchte er nach wie vor umworben werden, als Mitarbeiter wünscht er sich Wertschätzung und Anerkennung und als Lieferant oder Geschäftspartner braucht er den Augenkontakt, um Handels-Ergebnisse zu erzielen, die allen Seiten dienen.

Egal, ob in der Position des Senders oder Empfängers: viele Menschen fühlen sich orientierungslos auf der Suche nach Möglichkeiten, die Effizienz und Vorteile der modernen Kommunikationstechnik zu nutzen und gleichzeitig dem Bedürfnis nach Menschlichkeit gerecht zu werden.

Mängel im Kommunikations-Verhalten können teuer werden

Diese Orientierungslosigkeit und Mängel in den Kommunikations-Fähigkeiten können zu teilweise dramatischen Konsequenzen in und für Unternehmen führen (z.B. Shitstorm).

Daher finden Sie hier Barbara Liebermeisters Tipps, wie es Ihnen gelingen kann, Menschen auch im Digitalen Zeitalter für sich zu gewinnen: Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Geschäftspartner etc.

Die fünf Tipps für eine Menschen gewinnende Kommunikation im Digitalen Zeitalter

  1. Human Awareness: Der persönliche Kontakt zählt nach wie vor. Das wird insbesondere gern bei der Vernetzung über Soziale Medien vergessen. Eine hohe Anzahl an sozialen Kontakten mag vielleicht beeindruckend auf Außenstehende wirken. Aber die Qualität der Kontakte entscheidet über die Tragfähigkeit Ihres Netzwerkes. Diese Qualität können Sie erheblich steigern, wenn Sie die persönliche Kontaktpflege auch offline, also im wirklichen Leben pflegen – vorausgesetzt, sie beherrschen das moderne Kommunikations-Einmaleins im direkten Kontakt. Was zu Tipp Nr. 2 führt.
  2. Social Awareness: Empathie gewinnt…! Empathie wird gerade von den robusteren Zeitgenossen falsch verstanden. Überspitzt gesagt sind sie der Meinung, dass auch sie Weinen müssten, nur weil ihr Gegenüber das tut. Das kann ein Teil des Ausdrucks von Empathie sein, muss es aber nicht zwangsläufig. Viel wichtiger ist es zuzuhören, um den Menschen anzunehmen – und nicht um zu antworten. Aus dieser geschaffenen Verbindung und Vertrauensgrundlage entwickeln empathische Menschen dann Lösungen oder Ideen, die dem anderen helfen können, beispielsweise sein Problem einfacher in den Griff zu bekommen und zu lösen. Empathie ist wie die Frage nach dem Weg. Um jemandem die bestmögliche Wegbeschreibung liefern zu können, ist es wichtig zu wissen, was er will (die schnellste oder die kürzeste Route) und was er ggf. für die Bewältigung dieses Weges braucht (Proviant, Sprit, neue Reifen oder ähnliches). Das ist die einfachste Art, Menschen zu gewinnen und tragfähige Partnerschaften zu entwickeln.
  3. Incident Awareness: Die Wahl des dem Anlass entsprechenden Kommunikationsmediums kann entscheidend den Ausgang einer Situation beeinflussen, in der Kundengewinnung, in der Mitarbeitermotivation, bei Lieferterminen, Vertragsabschlüssen etc. Als Gewinner gehen hier vor allem diejenigen hervor, die den Unterschied zwischen „dringend“ und „wichtig“ erkennen. In der irrigen Annahme immer schnell reagieren zu müssen (=dringend), wird häufig das Potenzial missachtet, das aus der möglichen „Wichtigkeit“ heraus resultieren könnte. In der Schnelligkeit passieren häufiger Fehler oder es werden entscheidende Details vergessen. Und vor allem bleiben dabei wiederum Wertschätzung und Anerkennung für den anderen auf der Strecke. Ein empfehlenswerter Kompromiss kann daher sein, über eine kurze Nachricht zu reagieren und dabei den persönlichen Anruf in Aussicht zu stellen – oder eine ausführliche Antwort zu einem späteren Zeitpunkt. Zeit, die Sie in Ihre Kontakte investieren festigen Loyalität, Vertrauen und die Tragfähigkeit Ihres Netzwerkes. Überlegen Sie ggf. auch, ob Sie wirklich Geschäftstelefonate auf offener Straße oder im Zug vor den Ohren anderer führen müssen! Das ist perfekte Überleitung zu Punkt 4.
  4. Digital Awareness: Halten Sie bzw. Ihr Unternehmen im realen Leben, was Sie online versprechen? Wenn Sie beispielsweise mit dem Label „vertrauenswürdig“ werben, dann passen Telefonate auf offener Straße, in der Flughafenlobby und im Zug ganz bestimmt nicht zu diesem Image! Bei Digital Awareness geht also darum, die Signalwirkung zwischen Internet und Medien mit denen im persönlichen Kontakt zu synchronisieren. Image ist nicht nur der größte immaterielle Vermögenswert eines Unternehmens. Für die Generation Y und noch mehr für die nachrückende Generation Z steht die Authentizität im Mittelpunkt. Das Wertebewusstsein verändert sich dramatisch, und der Trend ist gleichermaßen erkennbar wie unaufhaltsam: erst der Mensch und dann die Marke! Damit es mit dem authentischen Auftreten noch besser klappt, empfehlen sich auch Zeiten der Selbstreflektion sowie der Entspannung. Womit wir beim fünften und letzten Tipp angelangt sind.
  5. Timeout-Awareness: terminieren Sie feste Auszeiten, in denen Sie weder am PC sitzen, noch das Smartphone in Betrieb haben. Kümmern Sie sich in dieser Zeit vor allem um sich selbst und die Menschen in Ihrem Umfeld. Zusätzlich kann es natürlich auch Ausdruck Ihrer Wertschätzung sein, wenn Sie bei Meetings oder Präsentationen ebenfalls auf Ihre digitale Erreichbarkeit verzichten und mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache sind.

Welche Tipps haben Sie noch? Nutzen Sie das Kommentarfeld!

 

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