Das war eindrucksvoll! Vor zehn Tagen fand beim Zentrum für Innere Führung das 12. Kolloquium der Bundeswehr unter dem Thema „Führen im digitalen Umfeld“ statt. Vor etwa 200 Teilnehmern aus den höchsten Militärkreisen hielt ich als einzige Frau den Vortrag „Digital ist egal: Mensch bleibt Mensch – Führung entscheidet.“
Mein Vortrag endete mit folgenden vier Thesen zum Thema Führung im digitalen Zeitalter:
- These 1: Persönlichkeit lasst sich nicht digitalisieren!
- These 2: Menschen können nur durch Menschen geführt werden!
- These 3: Führungskraft – lieber Menschenkenner als Fachexperte!
- These 4: Das Prinzip von Befehl und Gehorsam hat ausgedient!
Befehl-Gehorsam-Prinzip als Führungsstil hat ausgedient?
Insbesondere die letzte These gab in diesem erlauchten Kreise reichlich Anlass zur Diskussion. Das zeigte sich unter anderem bei der Podiumsdiskussion im Anschluss an meinen Vortrag. In ihr wurde meine These umgehend aufgegriffen und lebhaft diskutiert. Ich veranschaulichte die These durch die Ansätze der Heterarchie (dem Gegenteil der Hierarchie), die in vielen Unternehmen anfängt zu greifen.
Letztlich entscheidend ist Beziehung Mensch-Mensch
Sicherlich wird es auch künftig – branchen- und kulturabhängig – mehr oder minder häufig noch (Krisen- und Not-)Situationen geben, in denen „klare Ansagen“ und „Vorgaben“ nötig sind, damit die erforderliche Leistung zum Beispiel rasch erbracht wird. Doch selbst in diesen Situationen, so meine These, werden die klare Ansagen bereitwilliger und zügiger ausgeführt, wenn sie auf AUGENHÖHE erfolgen – also getragen von einer Beziehung, die auf wechselseitigem Respekt und Vertrauen basiert.