Auch wenn es in einer Organisation an allen Ecken „brennt“ ist eine gezielte Führungskräfteentwicklung möglich, sofern man bereit ist, neue Lernwege zu gehen. Das bewies ein Projekt, das ich mit meinem Institut für eine Bundesbehörde durchführte.

 

In einer Welt, die sich ständig wandelt und in der das Tempo der Veränderungen sich permanent zu beschleunigen scheint, stehen nicht nur die Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Lern- und Führungsmethoden den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Dasselbe gilt auch für die öffentlichen Verwaltungseinrichtungen sowohl auf nationaler als auch regionaler und kommunaler Ebene.

 

 

Neue Lernwege und -formate erkunden

 

Dies war auch bei einem kürzlich abgeschlossenen Projekt des IFIDZ für eine Bundesbehörde in Berlin nötig. Auch bei ihm galt es, neue Wege des Lernens zu erkunden und beschreiten, da ihre Führungskräfte zurzeit unter einem enormem Zeit- und Handlungsdruck stehen.

 

Ursprünglich sah das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm zwei halbtägige hybride Workshops bzw. Seminare zum Thema Team- und Selbstführung vor. Doch wie so oft, machte das Leben seine eigenen Pläne. Denn die Teilnehmenden, die mit ihren Teams die Bundesregierung beim Treffen und Umsetzen ihrer Entscheidungen unterstützen, signalisierten: In der aktuellen Situation, in der es politisch und gesellschaftlich an so vielen Ecken brennt, können wir uns nicht zwei halbe Tage aus dem „Tages-Geschäft“ zurückziehen. Das Lernen muss vielmehr so flexibel und zugleich zielorientiert wie unser Alltagshandeln sein.

 

 

In Live-Sessions aktuelle Probleme erörtern und lösen

 

Also wurden die ursprünglichen Pläne über Bord geworfen und stattdessen vier 90-minütige Live-Sessions durchgeführt. In diese konnte jeder Teilnehmende seine individuellen aktuellen Herausforderungen und Problemstellungen einbringen. Diese wurden dann von mir, als externer Leadership-Expertin, und den ebenfalls teilnehmenden KollegInnen, die die Kultur der Behörde und deren interne Zwänge aus dem Effeff kennen, zunächst analysiert. Danach entwickelten wir gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen und Umsetzungstools.

 

 

Die Pain Points im Selbststudium und Coaching behandeln

 

Zusätzlich zu diesen interaktiven Sessions gab es eine Präsentation, zu den aktuell wichtigsten Handlungs- und Aktionsfeldern im Bereich Team-, Mitarbeiter- und Selbstführung als Führungskraft. Dieser Input wurde durch Fachartikel von mir zu diesen Themen sowie „Learning Nuggets“ für das Selbststudium ergänzt. Diese hoben die Schwerpunktthemen und „Pain Points“ hervor und waren mit Fragen zur Selbstreflexion und Checklisten angereichert.

 

Offeriert wurde den Teilnehmenden zudem ein Abschlusscoaching mit mir. Dieses sollte sicherstellen, dass alle Führungskräfte das Gelernte auch in die Praxis umsetzen (können).

 

 

Ziel des New Learning: Lernen auch in stressigen Zeiten

 

Dieses Vorgehen war ein Mega-Erfolg! Und das Wichtigste: Es war realisierbar – selbst für die Führungskräfte, denen ihr Terminkalender kaum Luft zum Atmen ließ. In Zeiten, in denen sowohl die Führungskräfte als auch ihre Teams unter enormen Zeit- und Handlungsdruck stehen, erwies sich dieses am individuellen Bedarf orientierte, flexible Lernen als Schlüssel zum Erfolg.

 

 

Den Führungskräften die erforderlichen Kompetenzen vermitteln

 

In der Vorweihnachtszeit, also einer Zeit,

  • in der (nicht nur in Behörden) oft vieles unter Zeitdruck noch zu erledigen sind und
  • zugleich die Weichen für das kommende Jahr gestellt werden müssen,

haben diese Lernmethoden nicht nur die Fähigkeiten jedes Einzelnen gestärkt; das Projekt zeigte auch, dass persönliches Wachstum und eine Entwicklung der Führungskompetenzen auch unter stressigen Rahmenbedingungen möglich ist – sofern man für neue Formen und Formate des Lernens offen ist.