Boah – schon wieder so ein Online-Meeting! Geht es Euch auch so? Fragt Ihr euch zuweilen, was bringt diese Art der Kommunikation?

 

Die Meinungen über die Kommunikation in Video-Konferenzen und Online-Meetings gehen weit auseinander: So höre ich zum Beispiel danach nicht selten aus mancher Ecke „Toll, wie effizient unser Meeting war“ oder „Wir haben die Themen viel schneller durchgehabt als bei einem Präsenztermin“. Aus anderen Ecken tönt es hingegen: „Schon wieder sind die Kollegen x und y nicht oder zu spät erschienen, ohne uns vorab via Mail zu informieren“ oder „Susanne war wieder nicht ganz bei der Sache und hat ihre Mails nebenher beantwortet“ oder „An meinen Chef mit 3-Tage-Bart und mit Schlabber-T-Shirt habe ich mich noch nicht richtig gewöhnt.“

 

Ein Führerschein für die Online-Kommunikation?

Es ist bemerkenswert: Von einer überraschend hohen Effizienz bis hin zu einem neuen Kleidungsstil und fehlenden Benimm- bzw. Verhaltensregeln – es gibt so vieles, was in der neuen digitalen Arbeitswelt scheinbar möglich ist. Ich wundere mich nicht selten: Hierzulande gibt es für alles einen Führerschein oder ein Zertifikat – so ein Teil bräuchte es auch für die digitale Zusammenarbeit und Kommunikation.

 

Auch Online die gewünschte Wirkung erzielen

Interessant, wie Menschen sich benehmen, wenn es keine definierten Regeln gibt!  Wie sieht das bei Euch aus? Macht Ihr ähnliche Erfahrungen? Die Lässigkeit und Unverbindlichkeit, mit der Meetings in manchen Unternehmen geführt werden ist schon erstaunlich. Oder vielleicht doch eher nicht? Speziell bei manchen Chefs frage ich mich zuweilen: Ist es ihnen tatsächlich bewusst, wie sie sich gerade verhalten und welche Wirkung sie damit bei ihren Mitarbeitern und – innen erzielen?

 

Auch auf die non-verbale Kommunikation achten.

Als Dienstleister muss ich mir oft eine spontane Äußerung hierzu verkneifen und ich frage mich, welche Expertise die Teammitglieder bei einem solchen (Kommunikations-)Verhalten ihren Führungskräften zuschreiben  Menschen folgen Menschen (aber nicht jedem Menschen) – jedoch nur Menschen, wenn sie diesen u. a. eine individuelle Wertschätzung erfahren, auch in der non-verbalen Kommunikation.

Klar, geht es in der aktuellen Krisen- und Marktumbruchsituation oft auch darum, die  bisherigen Routinen zu durchbrechen und „outside the box“ zu denken. Durch Nachlässigkeit breche ich zwar auch Konventionen, doch sind es die gewünschten?

 

Tipps für Online-Meetings und die Online-Kommunikation

Einige Tipps, worauf Ihr achten solltet, damit Eure Online-Meetings effektiver werden und Ihr – zum Beispiel als Führungskraft – die gewünschte Wirkung erzielt.

  • Jedes digitale Meeting mit einer Positivmeldung starten. Das sorgt für gute Stimmung und Menschen sind dann eher geneigt, das Gesagte anzunehmen und zu folgen.
  • Grundsätzlich gilt: Kamera an!
  • Kurz vor dem offiiziellen Beginne (5-10 Minuten) sich in das digitale Meeting einloggen, damit noch etwas Beziehungspflege betrieben werden kann. Pünktlichkeit ist übrigens die nur die einfachste Form der Wertschätzung, ein gutes Zeit- und Selbstmanagement wirkt auch professionell.
  • Meetings nie ohne Agenda halten, außer sie dienen dem Socialising
  • Die Meetings attraktiv gestalten – zum Beispiel durch Umfragen (Stimmung oder fachliche Meinung) via Mentimeter, Slido etc. oder indem auch mal ein lustiges Chart oder Bild eingeblendet wird
  • Die Präsenz aller Teilnehmer zu Beginn checken
  • Regeln für die Kommunikation erstellen bzw. vereinbaren – zum Beispiel keine Mails beantworten nebenher. Volle Konzentration
  • Signale wie Handzeichen vereinbaren zum Beispiel für das Stellen von Fragen, Redebeiträgen
  • Menschen ausreden lassen – ist noch wichtiger im Digitalen Zusammentreffen
  • Keine Negativkritik an Einzelnen „in cora publicum“ (Gilt auch im analogen Umfeld)
  • Die Meinung eher introvertierter Personen nicht vergessen; diese gezielt einzuholen

 

Regeln für die  Online-Kommunikation vereinbaren

Das sind nur einige der Grundregeln, die man bei Online-Meetings beachten sollte. Gewiss fallen Euch noch weitere ein. Gerne gebe ich Ihnen als „Vortragsredner“ oder Berater bzw. Coach auch weitere Tipps.